Der Begriff der „Superblocks“ wurde in Barcelona entwickelt. Die Idee der Superblocks sieht eine Verkehrsführung im Stadtteil vor, die keinen Durchgangsverkehr gebietsfremder Kfz zulässt. Daneben ist ein wichtiges Element die Schaffung von Flächen für verschiedene Nutzungen wie z.B. Grün, Hochbeete, Sitzmöglichkeiten, Spielen, Veranstaltungen u. ä.
Der Bürgerverein Gostenhof und lokale Initiativen möchten mehr Aufenthaltsqualität in ihrem Stadtteil schaffen, indem öffentliche Verkehrsfläche umgewidmet wird und entsprechend anders genutzt werden kann. Dieser Wunsch wurde in einem gemeinsamen Antrag der Parteien SPD, CSU, Bündnis 90/Die Grünen und ÖDP aufgegriffen und die Umsetzung der Idee angeregt. Der Stadtrat hat das Konzept am 13. März 2025 beschlossen. Die Superblocks in Gostenhof wurden im Sommer 2025 umgesetzt und sollen zunächst für ein Jahr auf Probe beibehalten werden .
Bereits in den 1970er und 1980er Jahren hat die Stadt die Verkehrsführung in Gostenhof weitgehend so gestaltet, dass kein gebietsfremder Durchgangsverkehr mehr durch den Stadtteil fährt. Mit dem jetzigen Superblock-Konzept werden in Gostenhof noch kleinteiligere Blöcke geschaffen und den Fokus auf Fuß- und Radverkehr sowie auf den Aufenthalt im öffentlichen Raum gelegt. Dieser wird sowohl durch konsumfreie Sitzgelegenheiten, mehr Platz für Grün und Aktionen als auch durch die Außenbestuhlung anliegender Gastronomen belebt.
Was bedeuten „Superblocks“ für Gostenhof?
Modalfilter
Um die Größe der Blocks zu verkleinern und Kfz-Verkehre zu reduzieren, werden Straßenunterbrechungen mit Pfosten an folgenden Stellen eingerichtet:
Rad- und Fußverkehr können die Modalfilter ungehindert passieren, während der Kfz-Verkehr nur noch in eine vorgegebene Richtung abbiegen bzw. an den Straßenunterbrechungen gar nicht mehr durchfahren kann.
Einführung neuer Fußgängerzonen
Größere, neue Aufenthaltsflächen können aufgrund des beengten Straßenraums nur durch die Einführung neuer Fußgängerbereiche und den Entfall von Kfz-Stellplätzen geschaffen werden. In folgenden Bereichen werden Fußgängerzonen eingeführt:
Denisstraße zwischen Mendel- und Nützelstraße
Denisstraße zwischen Preißler- und Paumgartnerstraße
Volprechtstraße zwischen Kernstraße und Untere Kanalstraße
Austraße zwischen Hausnr. 38 und Kernstraße
Die neuen Fußgängerzonen dürfen mit dem Kfz nicht mehr befahren werden. Dort darf zukünftig auch nicht mehr geparkt werden. In den neuen Fußgängerbereichen entfallen die Parkmöglichkeiten im öffentlichen Raum. Grundstückszufahrten dürfen weiterhin angesteuert werden. Der Radverkehr ist freigegeben.
Die Umsetzung erfolgt ab Mai 2025 und wurde im August 2025 abgeschlossen. Seit Ende Juli 2025 belebt die Initiative die hinzugewonnenen Flächen.
Der Nürnberger Stadtrat hat in seiner Sitzung am 23. Juli 2025 eine finanzielle Beteiligung der Stadt an den Gestaltungselementen beschlossen. Im Nachgang davon hat die Initiative mit der Bespielung und Bemalung der Flächen begonnen, welche sukzessive fortgeführt wird. Die neue Verkehrsführung trat im August in Kraft. Am 19. September 2025 findet ab 15 Uhr in der Austraße 25 das Eröffnungsfest statt.
Bringen Sie sich ein!
Der Superblock ist eine Initiative von Anwohnenden, die sich für ein grüneres und lebenswerteres Viertel einsetzen. Alle zwei Wochen finden im Nachbarschaftshaus Gostenhof offene Treffen statt, bei denen Ideen ausgetauscht und die konkrete Umsetzung diskutiert wird. Kommen Sie vorbei und bringen Sie sich ein!
Gerade jetzt in der Umsetzungsphase werden helfende Hände gebraucht - ob beim Pflanzen von Bäumen, bei der Bemalung der Straße oder beim Bau von Möbeln. Sie wollen mit Nachbarn zusammen gärtnern, haben aber keine eigenen Flächen? Im Superblock können Sie ein Hochbeet bepflanzen und die Betreuung übernehmen. Auch für Spielgeräte, Tauschschränke und Sitzgelegenheiten werden noch Patinnen und Paten gesucht.