Thon-Wegfeld Fotomontage

Verkehrsplanung Nürnberg

Straßenbahnnetzschluss Minervastraße

Fotomontage Straßenbahnverlängerung Minervastraße, Bild © Fotomontage: Claus Hirche / i.A. Verkehrsplanungsamt Stadt Nürnberg
Fotomontage Straßenbahnnetzschluss Minervastraße

Projektbeschreibung

Die Stadt Nürnberg plant die Verlängerung der Straßenbahnlinie 4 von der derzeitigen Endhaltestelle Gibitzenhof über die Dianastraße und Minervastraße bis zum Anschluss an die Linie 5 in der Julius-Loßmann-Straße (Höhe Finkenbrunn).

Mit Beschluss des Verkehrsausschusses vom 19.02.2020 wurde die Verwaltung beauftragt, die weiteren Planungsschritte zu veranlassen und die Förderfähigkeit mit der Regierung von Mittelfranken abzuklären. Für die Maßnahme war die Durchführung eines Planfeststellungsverfahrens notwendig.

Bei der rund 1,7 km langen Neubaustrecke handelt es sich um einen wichtigen Lückenschluss im Straßenbahnnetz, der für die Siedlungsschwerpunkte Falkenheim / Gartenstadt und Kettelersiedlung eine neue zentrumsgerichtete Direktlinie ermöglicht. In Nürnberg sollen der öffentliche Nahverkehr und das Straßenbahnnetz weiter ausgebaut werden.

Dabei bietet der Lückenschluss in der Minervastraße mehr Flexibilität und Möglichkeiten für neue Liniennetzkonzeptionen für die Straßenbahn. In zahlreichen verkehrlichen Gutachten zum Lückenschluss in der Minervastraße wurden für eine solche Linie stets hohe Fahrgastzuwächse aus den südlichen Siedlungen nachgewiesen.

Die Straßenbahn soll künftig in der Straßenmitte fast vollständig auf einem eigenen, begrünten Gleiskörper (Rasengleis) getrennt vom Individualverkehr, geführt werden. Auf Höhe des Minervaplatzes wird eine neue barrierefreie Haltestelle eingerichtet.

Der Stadtrat hat im Verkehrsausschuss am 22. September 2022 einstimmig die Planung der Straßenbahnverlängerung Minervastraße beschlossen.

Mit Planfeststellungsbeschluss der Regierung von Mittelfranken vom 03.06.2025 ist der Plan für den Neubau einer zweigleisigen Straßenbahntrasse von der bestehenden Wendeschleife Gibitzenhof entlang der Dianastraße und der Minervastraße zur bestehenden Haltestelle Finkenbrunn an der Kreuzung Minervastraße/Julius-Loßmann-Straße/Finkenbrunn genehmigt worden.

Der Planfeststellungsbeschluss liegt zusammen mit einer Ausfertigung der festgestellten Planunterlagen vom 08.07.2025 bis 21.07.2025 bei der Stadt Nürnberg, Servicebetrieb Öffentlicher Raum, Wegerecht und Planfeststellung, Sulzbacher Str. 2-6, 90489 Nürnberg, Zi.103, 1. OG während der Dienststunden am Montag, Dienstag und Donnerstag von 8.30 Uhr bis 15.30 Uhr und am Mittwoch und Freitag von 8.30 Uhr bis 12.30 Uhr zur Einsicht aus.

Zusätzlich kann der Planfeststellungsbeschluss in diesem Zeitraum im Internetauftritt der Regierung von Mittelfranken (www.regierung.mittelfranken.bayern.de) und über das zentrale Internetportal gemäß § 20 UVPG (https://www.uvp-verbund.de) eingesehen werden.

Was ist ein Planfeststellungsverfahren?

Bei einem Planfeststellungsverfahren handelt es sich um ein streng formalisiertes Genehmigungsverfahren, im welchem bereits im Vorfeld verschiedene öffentliche und private Belange geprüft werden. Nach Einreichung der Planfeststellungsunterlagen bei der Regierung erfolgt das Anhörungsverfahren. Hierbei werden die Unterlagen öffentlich ausgelegt und jeder, dessen Belange durch das Vorhaben berührt werden, kann im Rahmen der Auslegungsfrist Einwendungen erheben. Diese werden anschließend geprüft und bei einem Erörterungstermin mit dem Träger des Vorhabens, den Behörden und Betroffenen besprochen. Sind keine weiteren Planänderungen vorzunehmen, erfolgt ein Planfeststellungsbeschluss. Erst mit diesem Beschluss kann die Ausbau- und Detailplanung erfolgen.

Öffentliche Informationsveranstaltung

Am 23.03.2022 fand online eine öffentliche Informationsveranstaltung zu den Planungen statt. Hier können Sie die zugehörige Präsentation einsehen:

Häufig gestellte Fragen

Hier finden Sie eine Zusammenstellung häufig gestellter Fragen sowie der zugehörigen Antworten:

Im Nahverkehrsentwicklungsplan 2025+ der Stadt Nürnberg ist eine Linie über Langwasser bis nach Fischbach vorgesehen. Aktuell gibt es jedoch noch keine konkreten Pläne für diese Straßenbahnverlängerung.

Gemäß dem Mobilitätsbeschluss der Stadt Nürnberg sollen folgende Straßenbahnprojekte prioritär umgesetzt werden:
- Straßenbahnlückenschluss Minervastraße (Inbetriebnahme Ende 2027)
- Reaktivierung der Stadtparkschleife (Inbetriebnahme Herbst 2026)
- Straßenbahnverlängerung Lichtenreuth/UTN

Die Stadtumlandbahn nach Erlangen soll ebenfalls schnellstmöglich umgesetzt werden. Weitere Maßnahmen zur Erweiterung des Straßenbahnnetzes werden im ÖPNV-Maßnahmenpaket bis 2030 geprüft und den Ergebnissen entsprechend geplant.

Nach aktuellem Planungsstand zur Baustellenabwicklung soll die Baumaßnahme an der Minervastraße bis Ende 2027 abgeschlossen sein. Die Sanierung der DB-Brücke an der Julius-Loßmann-Straße, kurz Mausloch, ist frühestens ab 2030 geplant. Somit ist während der Brückensanierung die Wegeverbindung zwischen der Frankenstraße über die Dianastraße/ Minervastraße zum Südfriedhof nutzbar. Für die Linien der VAG wird ein detailliertes Umleitungskonzept erarbeitet, die Fahrgäste werden frühzeitig informiert.

Die Anordnung und Anzahl der Straßenbahnhaltestellen orientiert sich an den bestehenden Bushaltstellen der Linie 68. Diese weist derzeit ebenfalls keine zusätzliche Haltstelle zwischen Finkenbrunn und dem Minervaplatz auf. Das umliegende Wohngebiet ist nach den Vorgaben des Nahverkehrsplans durch die beiden Straßenbahnhaltestellen gut erschlossen. Eine weitere Haltestelle würde die Reisezeit der meisten Fahrgäste verlängern.

Die Buslinie 68 wird es in der aktuellen Form nach Beendigung der Baumaßnahme nicht mehr geben. Die VAG prüft derzeit neue Linienführungen. Die wegfallende Busstrecke wird zukünftig durch die Straßenbahnlinie ersetzt. Für die Mehrheit der Fahrgäste reduziert der neue Straßenbahnlückenschluss zukünftig die Anzahl der Umstiege, lediglich für einzelne Nutzer entsteht ein neuer Umsteigepunkt. Zudem wird durch die schnellere Straßenbahn die Reisezeit gesenkt. Durch die Trennung der beiden Linienäste der Linie 68 eröffnet sich die Möglichkeit, neue Direktverbindungen zu anderen Zielen mit diesen beiden verbleibenden Linienenden ins Auge zu fassen.

Die Buslinien 51 und 67 werden während der Bauphase am Mausloch nicht ständig fahren können. Ziel ist, die Verlängerung der Straßenbahnlinie in der Minervastraße vor der Brückensanierung am Mausloch fertigzustellen. Mit der neuen Straßenbahnlinie können die ausfallenden Busfahrten zum Teil kompensiert werden. Für die Linien der VAG wird ein detailliertes Umleitungskonzept erarbeitet, die Fahrgäste werden frühzeitig informiert.

Eine Durchbindung an die Stadt-Umland-Bahn steht derzeit noch nicht fest, wird jedoch nicht ausgeschlossen.

Ja, die Linie 5 zum Hauptbahnhof bleibt auch mit dem neuen Straßenbahnlückenschluss in der Minervastraße weiterhin bestehen. Das direkte Fahrtenangebot in Richtung Plärrer bzw. Am Wegfeld kommt durch die Baumaßnahme Minervastraße zusätzlich hinzu.

Es ist zwischen Gibitzenhof und Finkenbrunn tagsüber an Werktagen ein 10-Minuten-Takt vorgesehen, im Spätverkehr und sonntags ein 20-Minuten-Takt. Dies entspricht dem Angebot aller anderen Straßenbahnlinien.

Mit der Realisierung des Straßenbahnlückenschlusses entfallen im Bereich des Minervaplatzes einzelne Parkplätze, um ausreichend Verkehrsflächen für die Straßenbahn sowie für Zufußgehende und Radfahrende zu gewährleisten sowie zusätzliche Grünflächen zu schaffen. In Relation zum gesamten Wohngebiet ist der Anteil entfallender Stellplätze relativ gering. Darüber hinaus steht vor Ort durch die Straßenbahn in Zukunft ein attraktives und schnelles neues Verkehrsmittel zur Verfügung.

Mit dem Ausbau der Straßenbahnlinie in der Minervastraße erfolgt eine Umgestaltung der Verkehrsführung am Minervaplatz. Zukünftig ist ein Linksabbiegen vom Minervaplatz in die Minervastraße Richtung Dianastraße möglich.
Es wird für unwahrscheinlich gehalten, dass der Kfz-Verkehr den Buchenschlag als Abkürzung verwendet. Von Richtung Hafenstraße bzw. Finkenbrunn kommend müsste der Kfz-Verkehr zweimal links abbiegen und durch eine Tempo-30-Zone fahren, um zur Minervastraße zu gelangen. Das Verkehrsaufkommen wird aber nach dem Umbau genau beobachtet; ggf. kann entsprechend darauf reagiert werden.

Zur Gewährleistung ausreichender Verkehrsflächen für die neuen Straßenbahngleise an der Minervastraße und Julius-Loßmann-Straße erfolgt eine Anpassung des Knotenpunktes. Die signalisierte Rechtsabbiegerspur vom Mausloch kommend in die Minervastraße wird zurückgebaut, der Kfz-Verkehr führt zukünftig über eine Geradeaus-Rechtsabbiegespur,. Die Fahrbeziehung bleibt erhalten. Mit dem Rückbau der Rechtsabbiegerspur entstehen ausreichend große Aufstellflächen für Zufußgehende an der Kreuzung.

Der Linksabbiegeverkehr wurde gezählt und ist sehr schwach. Die betroffenen Kraftfahrer werden sich weiträumig im Verkehrsnetz umorientieren. So kommt man z. B. vom Bereich Dianaplatz über den Südring zur Frankenstraße und weiter. Die Verwaltung erwartet keinen spürbaren Anstieg des Kraftfahrzeugverkehrs in den engen Straßen der Gartenstadt.

Ja, nach Fertigstellung der DB-Brücke sind Radverkehrsanlagen an der Julius-Loßmann-Straße vorgesehen.

Bei der Planung der Straßenbahnlinie werden die Bedarfe zur Realisierung der neuen Radverkehrsanlagen mitberücksichtigt. Die gesamte Route wird jedoch erst später realisiert. Der Termin hängt u. a. von der Sanierung des „Mauslochs“ ab.

Nach aktuellem Planungsstand ist für die Straßenbahnverlängerung Minervastraße eine Bauzeit von rund eineinhalb Jahren vorgesehen. Die Eröffnung ist für Ende 2027 vorgesehen .

Für die Straßenbahn ist größtenteils ein Rasengleis vorgesehen, da es zum einen zur Aufwertung des Straßenraumes mit zusätzlicher Begrünung beiträgt. Zum anderen wirkt es lärmreduzierend für die umliegende Bebauung. Ein Rasengleis wirkt sich durch die Entsiegelung zudem positiv auf Temperatur und Stadtklima im Straßenzug aus. Des Weiteren verhindert das Rasengleis ein Befahren der Straßenbahnschienen durch Kraftfahrzeuge. Für Zufußgehende und Radfahrende sind neue Querungsanlagen an den Haltestellen vorgesehen. Im Rahmen des Unterhalts werden die Rasengeleise gepflegt.

Zur weiteren Umgestaltung der Straßenbahngleise bis zum Dianaplatz gibt es noch keine Entscheidung. Die Vorteile von Rasengleisen wurden allerdings erkannt, weshalb der politische Wunsch zum Umbau trotz der höheren Kosten vorhanden ist. Dort, wo es möglich ist, werden im Rahmen anstehender Umbauten und Sanierungen Rasengleise vorgesehen.

Für ein separates Straßenbahngleis an der Gibitzenhofstraße reicht der Platz nicht aus. Wo es möglich ist, werden die bestehenden Gleise durch Markierungen vom Kraftfahrzeugverkehr getrennt.

Die Wendeschleife wird verlegt, damit die neue Haltestelle Gibitzenhof barrierefrei in der Geraden liegt und im dichteren Takt bedient werden kann. Zukünftig werden hier zwei Linien verkehren: Die Linie 11 (Tiergarten - Gibitzenhof) endet hier und die Linie 4 fährt weiter in Richtung Gartenstadt bis zur Worzeldorfer Straße. Grundsätzlich wird durch Zwischenwendeschleifen die betriebliche Stabilität im Falle von Störungen oder Baumaßnahmen erhöht

Die Straßenbahnen in Nürnberg haben eine Fahrzeugbreite von 2,30m. Die Strecke wird für eine Fahrzeugbreite von 2,40m vorbereitet.

An allen geplanten Haltestellen gibt es signalgesteuerte Querungsstellen zu den Haltestelleninseln, die als klassische und bewährte Lösung gewählt wurden. Bei Haltestellenanlagen am Fahrbahnrand wäre die Unterbrechung des Verkehrsflusses größer und die Radwegeführung komplizierter.

Der so genannte „2. Ausrückweg“ wurde in der Vergangenheit immer wieder gefordert, um die Franken- und Gugelstraße von den vielen ein- und ausrückenden Fahrzeugen zu entlasten. So können z.B. Züge der Linie 4 über die neue Strecke ein- und aussetzen. Bei zukünftigen Gleisbaumaßnahmen im Bereich Frankenstraße / Gugelstraße wird der Betriebshof nicht vom Gleisnetz getrennt. Damit können Bauzeiten verkürzt werden und zukünftige Maßnahmen werden kostengünstiger. Der „zweite Ausrückweg“ wird nun mit einem Abzweig realisiert, der auch bei Störungen dem Umleitungsverkehr dienen kann.

Es wurde eine Speziallösung für diesen Sonderfall erarbeitet und in den Planungen berücksichtigt.

Der Bolzplatz kann bestehen bleiben. Für die freiwerdende Fläche gibt es noch keine neuen Planungen.

Es wird derzeit geprüft, ob die notwendige Sanierung der Rangierbahnhofbrücke im Zuge der Brückensanierung am Mausloch miterledigt werden kann.

Die Verlängerung der Straßenbahnlinie in Richtung Universität ist ein großes Projekt, das sich in einem ähnlichen Projektstatus wie die Straßenbahnverlängerung Minervastraße befindet. Die Linie wird zunächst bis zur Bauernfeindstraße weitergeführt, wo ein Umstieg in die U-Bahn möglich ist. Ein Tunnel ist nicht mehr erforderlich. Die Fortführung zur Messe/Bertolt-Brecht-Schule und zum Klinikum Süd wurde 2023 gutachterlich bewertet. Der Stadtrat hat daraufhin am 20.07.2023 einstimmig beschlossen, die Straßenbahnverlängerung von der Tristanstraße über die Messe bis zum Klinikum Süd voranzutreiben.

Die Verlängerung der U2 Richtung Stein ist ein langgehegter Wunsch der Stadt Nürnberg. Die Planung und Realisierung scheiterte bislang an der mangelnden Förderfähigkeit der Strecke durch Bund und Land.