Was haben die Straßenbahn in der türkischen Touristenhochburg Antalya, die Armenküche in Charkiw (Ukraine), das "Nürnberger Haus" im jüdischen Viertel von Krakau (Polen), der Kinderspielplatz in Skopje (Nordmazedonien) und die Markthalle in San Carlos (Nicaragua) gemeinsam?
Die Antwort wird manche Menschen verblüffen: Diese und weitere, über die ganze Welt verstreute Einrichtungen und Aktivitäten würden ohne die intensive Kooperation der Stadt Nürnberg mit ihren Partnerstädten und befreundeten Kommunen nicht oder nicht in dieser Form existieren.
Vielfalt der Begegnungen
Hier wie in den mit Nürnberg partnerschaftlich oder freundschaftlich verbundenen Kommunen pflegen viele Menschen auf den unterschiedlichsten Ebenen und in verschiedensten Bereichen enge Kontakte und arbeiten in verschiedensten Projekten zusammen. Bei rund 400 bis 500 Aktivitäten, die pro Jahr von der Abteilung „Internationale Beziehungen und Protokoll“ und/oder dessen Kooperationspartnern wie zum Beispiel den Partnerschaftsvereinen initiiert, organisiert, koordiniert oder unterstützt werden, dürften es mehrere Tausend Nürnberger sein, die jährlich mit den Partnerstädten und befreundeten Kommunen in der einen oder anderen Form in Berührung kommen: beispielsweise bei Bürgerreisen, bei Auftritten und Koproduktionen von Kunstschaffenden, bei Schul- oder Fachaustauschen, aber auch bei Begegnungen von Sportlerinnen und Sportlern sowie Mitgliedern von Clubs und Vereinen.
Die zwischenmenschlichen Begegnungen waren und sind wichtig – nicht zuletzt, weil trotz aller kriegerischen und gewaltsamen Auseinandersetzungen gültig bleibt, dass Menschen, die sich kennen und verstehen, nicht mit Waffen aufeinander losgehen. Genauso wichtig sind aber auch Kontakte auf politischer, wissenschaftlicher, bürokratischer und natürlich auch wirtschaftlicher Ebene. Freilich wird niemand genau sagen können, welche und wie viele Geschäftsabschlüsse zwischen Nürnberger Firmen und Unternehmen in den Partnerstädten zustande kamen, wie viele Arbeitsplätze gesichert oder geschaffen werden, weil Nürnberg mit Atlanta in den USA oder - zusammen mit Erlangen, Fürth, Schwabach und den angrenzenden Landkreisen - mit Shenzhen in China einen Partnerschaftsvertrag unterzeichnet hat oder welchen Nutzen die hiesige Wirtschaft daraus zieht, dass zahlreiche türkische, griechische und italienische sowie west- und osteuropäische Geschäftsleute sich in Nürnberg beispielsweise über Nahverkehr und Verkehrstechnik, Umwelt- und Klimaschutz, Bio-Lebensmittel, Medizintechnik, erneuerbare Energien oder Informations- und Kommunikationstechnologie informieren.
Nürnberg international
Fest steht aber eines: Nürnberg entwickelte sich im Mittelalter zu einer der bedeutendsten Städte in Europa, weil die hier lebenden und arbeitenden Menschen nicht nur hervorragende Waren produzierten, sondern es auch verstanden, sie in alle Welt zu exportieren und gleichzeitig Anziehungspunkt für kreative Menschen aus anderen Städten und Ländern zu werden. An dieses Erfolgsrezept sollte auch das moderne Nürnberg wieder anknüpfen. Hier leistet die Abteilung „Internationales, Protokoll und Veranstaltungen“ der Stadt Nürnberg und seine Kooperationspartner wertvolle Arbeit, insbesondere auch alle Bürgerinnen und Bürger, die sich in einem der zahlreichen Partnerschaftsvereine engagieren.
