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Jestem Przyjaźń – Hochzeit auf Probe

Seit Jahrzehnten kooperieren der Verein „Freunde der Nürnberg-Fürther Straßenbahn e.V.“ mit den Verkehrsbetrieben MPK Krakau, um historische Straßenbahnen zu erhalten. So auch beim Zeppelinwagen 144, mit dem sie ein besonderes Projekt wagen: „Aus eins mach zwei".

Zeppelinwagen144

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Künftig soll sowohl in Krakau als auch in Nürnberg je ein Zeppelinwagen fahren und für die Freundschaft der beiden Städte stehen. Die historische Originalsubstanz von 1909 wird dabei schwesterlich geteilt.

Die Hochzeit

Der Zeppelinwagen 144 wird auf sein Drehgestell gesetzt

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Ein Meilenstein in der Umsetzung fand im Februar in Krakau statt: Die sogenannte „Hochzeit“. Dabei wird der Wagenkasten auf seine Drehgestelle abgesetzt. Beim Nürnberger Zeppelinwagen noch zur Probe, da weitere Anpassungen erforderlich sind.

Tobias Schneider vom Verein „Freunde der Nürnberg Fürther Straßenbahn e.V.“ freut sich dennoch riesig: „Das war gar nicht so einfach. Denn teilweise wurden Elemente in Nürnberg, teilweise in Krakau konstruiert und mussten mit den vielen alten Bauteilen und dem Fahrmotor von 1913 zusammenpassen. Aber nun - alle Elemente passen zusammen, der Wagen federt wie berechnet ein."

Stationen der Realisation

  1. Der Zeppelinwagen 144 mit der Aufschrift "Ade, bis bald!"

    Ade, bis Bald!

    Hieß es Ende 2020: Der Zeppelinwagen 144 wartet geschmückt und mit Grüßen versehen auf die Verladung.

  2. Zeppelinwagen 144 on tour

    2020 - Auf der Fahrt

    Per LKW ging es von Nürnberg in die Partnerstadt Krakau.

  3. Der Zeppelinwagen mit Holzgerippe in der Krakauer Werkstatt

    2022 - Nackt bis auf das Holzgerippe

    So sah der Zeppelinwagen kurz vor dem Anbringen der Bleche aus.

  4. Der Zeppelinwagen in der Werkstatt in Krakau

    Teamwork

    Das Nürnberger "Team 144" ist immer wieder in Krakau - als "MPK-ler" sogar mit eigenem Umkleidespind.

  5. Die Verantwortlichen für den Umbau des Zeppelinwagens begrüßen sich in Krakau

    2023 - Der Zeppelinwagen im Fernsehen

    Zum Bericht der BR Frankenschau hier klicken

Damit der Wagen wieder rollen kann

Die Finanzierung des für Nürnberg bestimmten Wagens erfolgt durch die Freunde der Nürnberg-Fürther Straßenbahn e.V., die VAG unterstützt das Projekt mit Know-how. Neben der Finanzierung übernimmt der Verein größtenteils auch das Engineering, erstellt Nachweise für die Zulassung, fertigt Komponenten und betreut die Arbeiten in Krakau.

Insgesamt rund 190.000 Euro an Spendengeldern werden nötig sein, damit einer der beiden neuen Wagen künftig wieder durch Nürnberg fahren kann. Aktuell verfügt der Verein über einen ersten finanziellen Grundstock, um das Projekt beenden zu können, hoffen sie auf Unterstützung aus der Nürnberger Bevölkerung.

Wenn Sie das Projekt finanziell unterstützen möchten, wenden Sie sich bitte an den Verein

Neue Fahrzeugteile für den Zeppelinwagen 144

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Ein Wagen mit wechselhafter Geschichte

1906 fuhren zehn offene Sommer-Triebwagen zur Bayerischen Jubiläums-Landesausstellung durch den Nürnberger Luitpoldhain – eine Sensation.
1909 wurden diese zu besonders geräumigen und elegant wirkenden Wagen umgebaut. Durch ihre abgerundete Front erhielten sie rasch den Beinamen „Zeppelinwagen“. Bis 1941 fuhren sie auf ihrer Stammlinie durch die Sebalder Altstadt.

Im gleichen Jahr, 1941, kamen die zehn nach Krakau, wurden wiederum umgebaut und waren bis 1970 im Krakauer Liniennetz unterwegs. Einer von ihnen gar als Oberleitungsmontagewagen.

Sechs Jahre nach ihrer Ausmusterung entdeckte ein Mitglied des Vereins der „Freunde der Nürnberg-Fürther Straßenbahn e.V.“ einen der MAN-Wagen in Krakau. Ziel des Vereins war es fortan, den Zeppelinwagen zu restaurieren und nach Nürnberg zurückzuholen. Zu Zeiten des „Eisernen Vorhangs“ und der damit verbundenen schwierigen Rahmenbedingungen ein äußerst gewagtes Unterfangen.

Zu Gute kam dem Anliegen dann, dass Nürnberg und Krakau 1979 Partnerstädte wurden. Knapp fünf Jahre später (1984) kehrte der, zwischenzeitlich in Krakau restaurierte Zeppelinwagen nach Nürnberg zurück. Dort wurde er, mangels Zulassung für den Schienenverkehr, zum zentralen Ausstellungsstück des Historischen Straßenbahndepots in St. Peter.

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