MARTa

Stadtarchiv

Die Förderpreisträger des Jahres 2025

Die Auszeichnung mit dem Förderpreis des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg geht dieses Jahr an zwei universitäre Abschlussarbeiten.

Am 26. Juni 2025 wurde im Stadtarchiv Nürnberg die Verleihung der Preise vorgenommen. Die Vereinsvorsitzende Prof. Dr. Charlotte Bühl-Gramer stellte die Preisträgerinnen und Preisträger vor und übereichte ihnen die Urkunden und Preise. Die Mitglieder der Jury würdigten jeweils mit einer Laudatio die prämierten Studienarbeiten.

1. Preis: Florian Kluba, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

Hymnum cantat plebs iucunda. Eine Studie zur Feier der Stundenliturgie an den Nürnberger Pfarrkirchen St. Sebald und St. Lorenz.

In der von Prof. Dr. Andreas Odenthal am Lehrstuhl für Liturgiewissenschaft der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn betreuten Arbeit untersucht Florian Kluba die Bedeutung des Stundengebetes an den Nürnberger Hauptkirchen St. Sebald und St. Lorenz. Dabei setzt Kluba zunächst im Mittelalter an, in dem diese liturgische Form nicht nur an Klöstern und Kathedralen, sondern auch an den reich präbendierten Hauptkirchen der Stadt Nürnberg einen bedeutenden Platz einnahm.

    Neben einer Überblicksdarstellung untersucht er dabei die Liturgie von Ankerpunkten des Kirchenjahres wie dem ersten Advent, dem Osterfest und dem Fest des Stadtpatrons St. Sebald intensiv. Der besondere Reiz der Arbeit liegt dabei darin, dass Kluba sich nicht auf das Mittelalter beschränkt, sondern in jedem Aspekt auch eine Ausblick in das reformatorische Nürnberg nimmt, für das er erstaunliche Kontinuitäten in der Beibehaltung des Stundengebetes ausmacht, das sich nach und nach den neuen Gottesdienstformen anpasst.

    2. Preis: Fabian Leonhard, Universität Augsburg

    Nürnberg der Unruheherd in Bayern“? Politische Gewalt am Ende der Weimarer Republik am Beispiel der Stadt Nürnberg

    In seiner von Prof. Dr. Dietmar Süß an der Universität Augsburg betreuten Arbeit widmet sich Fabian Leonhard Erscheinungen von politischer Gewalt in der Zeit von 1929-1933. Lange Zeit war Nürnberg als sogenannten rote Hochburg für ein ausgeprägt linkes politisches Spektrum bekannt, auch die NSDAP erstarkte hier jedoch recht früh. Gewaltereignisse kategorisiert Leonhard dabei nach Saalschlachten, Zusammenstößen und Überfällen und ermittelt zu diesen jeweils Eskalationsmuster für die beteiligten politischen Strömungen.

      Ein besonderes Augenmerk richtet er auf die Beteiligung von Frauen an politisch motivierter Gewalt, wobei die Arbeit wichtige Fragen für zukünftige Forschungen aufzeigt. Auch die Rolle der Polizei im Umgang mit politisch motivierter Gewalt wird von Leonhard in den Blick genommen.

      Die Träger des Förderpreises 2025 (v.l.n.r.): Fabian Leonhard, Florian Kluba