Chorfest 2025 in Nürnberg

Das Deutsche Chorfest verzauberte Nürnberg

Am 1. Juni ging das Deutsche Chorfest mit einem großen Finale auf dem Nürnberger Hauptmarkt zu Ende. Vier Tage lang war die Stadt voller Musik, Gesang und fröhlicher Begegnungen – und der Deutsche Chorverband als Veranstalter zeigt sich begeistert: Bei 628 Konzerten war die Stimmung großartig.

Rund 115.000 Menschen waren an diesem besonderen Wochenende unterwegs – bei Konzerten, gemeinsamen Singaktionen und musikalischen Veranstaltungen an vielen Orten in der Stadt. Auch in sozialen Einrichtungen wurde gemeinsam gesungen.

Oberbürgermeister Marcus König freut sich: „Das Chorfest hat Nürnberg zum Klingen gebracht – und Nürnberg hat sich von seiner besten Seite gezeigt. Tausende Menschen lauschten, sangen, feierten friedlich und fröhlich.
Das Chorfest 2025 in Nürnberg wird in bester Erinnerung bleiben als ein Sommermärchen der Stimmen!“

„Merci, Deutsches Chorfest!“

Bürgermeisterin Prof. Dr. Julia Lehner unterstreicht: „Es waren wunderbare Tage im Rahmen des Deutschen
Chorfests. So viele Sängerinnen und Sänger, Chöre und Orchester haben Nürnberg in den vergangenen
Tagen mit Musik erfüllt. Die positive Ausstrahlung, der spürbare Enthusiasmus bei allen Beteiligten an allen
Spielorten und die vielen, vielen bewegenden Konzerte und Begegnungen – all dies wird sicher noch sehr
lange nachwirken. Merci, Deutsches Chorfest!“

Christian Wulff, Präsident des Deutschen Chorverbandes und Bundespräsident a.D.: „Das Deutsche Chorfest
hat Brücken gebaut, in einer Zeit, in der Mauern entstehen. Es gibt das enorme Interesse an Begegnung, an
Gemeinschaft und das Engagement, unser Zusammenleben besser zu machen. Nürnberg wurde vier Tage
lang heiter verzaubert. Dazu haben die 427 Chöre und 14.000 Sängerinnen und Sänger, aber auch die 205
Helferinnen und Helfer beigetragen, die das Festival unterstützt haben.“

Und schon jetzt steht fest: Das nächste große Chorfest findet 2029 in Dortmund statt. Dann wird die Stadt für ein Wochenende zum Zentrum der deutschen Chorszene.

Bilder vom Chorfest

Eindrücke vom Eröffnungstag


Impressionen vom Freitag


Der Samstag in Bildern


Bilder vom Sonntag



Musikstadt Nürnberg

Nicht viele Städte können von sich behaupten, titelgebend für eine Oper gewesen zu sein. Richard Wagner hat in seinem 1868 uraufgeführten Werk „Die Meistersinger von Nürnberg“ die Stadt nicht nur zum Handlungsort gemacht, sondern auch ihre reiche musikalische Tradition gewürdigt. Bekanntester Vertreter des Nürnberger Meistergesangs war Hans Sachs (1494-1576). Der Schuhmacher und vielseitigste deutschsprachige Dichter des 16. Jahrhunderts schrieb mehr als 6.000 Lieder, Spruchgedichte, Komödien, Tragödien und Fastnachtsspiele und machte seine Heimatstadt zum Zentrum des Meistergesangs.

Festivals für jeden Geschmack

Heute versteht sich Nürnberg als Festivalstadt, die für jeden musikalischen Geschmack etwas bietet. Während der Sommermonate folgen den Freunden der härteren Töne, die zu Rock im Park strömen, die Besucherinnen und Besuchern des Musikfests ION, das sich seit 1951 von der Internationalen Orgelwoche zu einem genreoffenen Format entwickelt hat. Und es gibt durchaus Fans, die beide Festivals besuchen. Über Musikgenuss bei freiem Eintritt freuen sich Nürnberger und Gäste beim Bardentreffen, einem dreitägigen Open-Air-Festival an verschiedenen zentralen Spielorten, und bei den Klassik Open Airs im Luitpoldhain, bei denen jedes Jahr die beiden großen Konzertorchester Nürnberger Philharmoniker und Nürnberger Symphoniker ihr Publikum verzaubern. Dazu gekommen sind in den vergangenen Jahren neue Formate wie das Umsonst und Draußen-Spektakel Brückenfestival, das NUEJAZZ Festival (Deutscher Jazzpreis 2024 als „Festival des Jahres“) oder Nürnberg Pop, Süddeutschlands größtes Club- und Showcase-Festival.

Melodie mit Ohrwurmgarantie

Hans Leo Hassler, Konrad Paumann, Hugos Distler sind nur drei aus einer Reihe Komponisten, die in Nürnberg geboren wurden oder hier wirkten. Auch eine Melodie mit Ohrwurmgarantie stammt aus der Feder eines in Nürnberg gebürtigen Komponisten. Johann Pachelbel, nach verschiedenen Stationen ab 1695 Organist an St. Sebald, konnte kaum ahnen, wie sein Kanon in D-Dur in verschiedensten Varianten bis hin zu Pop und Hip-Hop auch im 21. Jahrhundert lebendig ist.

Notendruck und Notenhandel hatten seit dem 15. Jahrhundert eine besondere Bedeutung in der Stadt ebenso wie der Bau von Instrumenten, insbesondere Blasinstrumenten. Johann Christian Denner, zu Lebzeiten einer der besten Flötenbauer Deutschlands, erweiterte 1690 den Tonumfang des Chalumeaus, einer Art Schalmei, und gilt damit als Erfinder der Klarinette. Wer sich in die Geschichte des Instrumentenbaus vertiefen möchte, findet im Germanischen Nationalmuseum eine Sammlung mit mehr als 3.000 Objekten.

Heimat der Sängerbewegung

Aber auch das Instrument des Jahres 2025, die Stimme, ist prägend für Nürnberg. So war es kein Zufall, dass die Stadt Austragungsort war für das erste Deutsche Sängerfest 1861. Die Tradition der Meistersinger und die historische Bedeutung der Stadt gaben der Sängerbewegung eine Grundlage. Rund 5.300 Sänger und 14.000 Zuschauer reisten zu dem Großereignis auf dem Gelände des heutigen Stadtparks – Ausgangspunkt für die Gründung des Deutschen Sängerbunds im folgenden Jahr. In der zum Konzertraum umgebauten Katharinenkirche entstand 1925 das Museum des Deutschen Sängerbunds. Bis zu seiner Zerstörung im Zweiten Weltkrieg widmete es sich der Geschichte des Gesangswesens. 1912 war die Stadt Austragungsort des 8. Deutschen Sängerbundfests. Die Sängerhalle im Luitpoldhain bot 27.000 Menschen Platz. Alleine am Festzug dorthin nahmen 40.000 Menschen teil.

Musikschule und Hochschule fördern den Nachwuchs

Gesungen wird in Nürnberg immer noch gerne und viel. Ensembles von Kirchen- und Konzertchören über Gewerkschafts- und Seemannschor bis zu den Männern, die angeblich nicht singen können, es aber aus Herzenslust in der Kneipe tun, gestalten das Musikleben. Um die Nachwuchsförderung machen sich unter anderem die Musikschule Nürnberg mit fast 100 Lehrkräften und das musische Labenwolf-Gymnasium verdient. An der Hochschule für Musik studieren 450 junge Menschen in 95 Studiengängen, unterrichtet von 49 Professorinnen und Professoren, und zeigen ihr Können bei rund 350 öffentlichen Veranstaltungen pro Jahr.

Breites Repertoire der Konzertorchester

Für viele von ihnen ist das Ziel, eines Tages in einem großen Konzertorchester zu spielen. Zwei davon sind in Nürnberg beheimatet. Die Nürnberger Philharmoniker, nach dem Bayerischen Staatsorchester das größte bayerische Opernorchester, sind vor allem im Opernhaus des Staatstheaters Nürnberg in jährlich etwa 150 Opern und Ballettvorstellungen sowie in Konzerten in der Meistersingerhalle zu hören. Auch die Nürnberger Symphoniker pflegen vorwiegend ein klassisches Repertoire bei Konzerten in der Meistersingerhalle. Ihr weiterer Schwerpunkt, Jazz, Pop, Comedy und Film, ist im Musiksaal in der Kongresshalle zu erleben.


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