Herbstliches Panoramabild mit Blick auf die Nürnberger Burg.

Nürnberg – deine Stadt

Brückenbericht 2025

Die Hafenbrücken über den Main-Donau-Kanal und die Südwesttangente., Bild © Christian Höhn

Der Brückenbericht 2025 zeigt: Die 286 Brücken Nürnbergs sind zwar größtenteils stabil, doch rund ein Viertel weist noch deutliche Schäden auf. Besonders bei zentralen Bauwerken wie den Hafenbrücken gibt es Nachholbedarf.

Herausforderungen und Schadensfälle

Die Stadt hat den Brückenbericht 2025 vorgestellt. Dieser zeigt, dass die im vergangenen Jahr durchgeführten Maßnahmen den Erhaltungszustand von 286 Brücken und weiteren Ingenieurbauwerken stabilisieren und teilweise verbessern konnten. Gleichzeitig macht er deutlich, welche neuen Anforderungen sich durch aktuelle Erkenntnisse, etwa zur Spannungsrisskorrosion, ergeben.

Das Jahr 2024 war für den Brückenbau von unerwarteten Ereignissen geprägt. So mussten zwei schwere Unfallschäden an den Brücken in der Hügelstraße und an der Schweinauer Hauptstraße über die Südwesttangente instandgesetzt werden. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Überprüfung der Spannstähle der Frankenschnellwegbrücke über den Main-Donau-Kanal und der Südwesttangente. Im Rahmen des Projekts „Erneuerung der Hafenbrücken“ stellte die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung erstmals tatsächliche Schädigungen fest. Für die betroffenen Bauwerke, insbesondere die drei Hafenbrücken, wird nun bis zum Rückbau ein spezielles Schallemissions-Monitoring eingerichtet, um Veränderungen frühzeitig zu erkennen.

Abgeschlossene Maßnahmen und zukünftige Projekte

Trotz dieser Herausforderungen konnten zahlreiche Projekte erfolgreich umgesetzt werden. Dazu zählen der Ersatzneubau des Neuwerkstegs über die Rednitz, Unterhaltsarbeiten an historischen Brücken wie dem Kettensteg und dem Henkersteg sowie die Sanierung von Stützwänden und Treppenanlagen.

Ein Viertel der Nürnberger Brückenfläche weist jedoch weiterhin deutliche Schäden auf und die Zahl der Brücken in kritischem Zustand ist erneut gestiegen. Besonders große und zentrale Bauwerke wie die Hafenbrücken machen fast 15 Prozent der gesamten Brückenflächen aus und stehen daher im Fokus der Stadtplanung.

Die Stadt setzt künftig auf gezielte Erneuerungen und Verbesserungen der Infrastruktur für den Rad- und Fußverkehr. Geplant sind unter anderem der Ersatzneubau der Rennmühlbrücke über die Rednitz, die Sanierung der Brücke an der Wettersteinstraße und der Ersatzneubau der Bahnbrücke am Thumenberger Weg. Auch die Rad- und Fußwegbrücke über den Nordring befindet sich bereits in der Planungsphase und soll nach aktuellem Stand im Jahr 2029 umgesetzt werden.

Neue Bewertungsmethoden für Brücken

Die Bewertung der Brücken soll zukünftig noch aussagekräftiger werden. Neben der bisherigen Bauwerkszustandsnote wird der sogenannte Traglastindex als technischer Indikator eingeführt. Dieser beschreibt, wie tragfähig eine Brücke aktuell ist, also wie ihre tatsächliche Belastbarkeit im Verhältnis zur ursprünglich geplanten Belastung steht. Mithilfe dieses Indikators können Prioritäten künftig noch gezielter und transparenter gesetzt werden.

Was ist der Brückenbericht?

Der jährlich erscheinende Brückenbericht erfasst den Bestand und den Zustand aller Brücken und Ingenieurbauwerke in Nürnberg. Auf dieser Grundlage plant die Stadt gezielte Maßnahmen, um die verkehrsrelevante Infrastruktur langfristig zu erhalten und weiterzuentwickeln. Der Bericht stellt umgesetzte, laufende und geplante Projekte übersichtlich dar und erläutert ihre Bedeutung.

Mehr zum Thema