Z-Bau in Nürnberg: Hier kennt Kultur keine Grenzen

Mit seinen 5.500 Quadratmetern bespielbarer Fläche ist der Z-Bau im Süden Nürnbergs längst Kult: Das Haus für Gegenwartskultur ist eine riesige Spielwiese für gelebte Pop-, Sub- und Alternativkultur.

Offen, frei, tolerant, inklusiv, niedrigschwellig, kritisch und divers – nur ein paar Prinzipien von vielen, die sich der Z-Bau auf die Fahnen schreibt. Der weitläufige Bau mit Biergarten und dem Nordgarten hin zur Frankenstraße bietet Kunst- und Kulturschaffenden Platz zum grenzenlosen Experimentieren. Dafür gibt’s Konzertsäle, Studios, Projektbüros, Werkstätten, Ateliers, ein Tonstudio und den Kunstverein Hintere Cramergasse e. V. Vor
Ort sind eine Mikrobrauerei, ein Grafik-Büro, eine Graffitischule, ein Trainingszentrum für Artistik, das Comic Café und und und.

„Dieser offene Charakter prägt die einmalige Atmosphäre des Z-Baus“, sagt Geschäftsführer Steffen Zimmermann. „Das vielfältige Angebot bringt ganzjährig Personen- und Altersgruppen mit verschiedensten Hintergründen und kulturellen Interessen zueinander. Die Förderung durch die Stadt Nürnberg schafft Bedingungen, die einen zu hohen wirtschaftlichen Druck für Kulturschaffende weitestgehend verhindern.“



Seinen Namen verdankt der Z-Bau seiner Form – die allerdings nur aus der Vogelperspektive wahrnehmbar ist. Aber Perspektivwechsel sind hier Programm: Ursprünglich von den Nationalsozialisten als Kaserne erbaut, übernahm nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs die US-Armee den Komplex. Mit deren Abzug Anfang der 1990er-Jahre zog nach und nach die alternative Kulturszene ein. Zunächst als Zwischenlösung. 2011 beschloss der Stadtrat eine Generalsanierung. Vier Jahre später folgte im Oktober die Eröffnung.

Entstanden ist ein Begegnungsort, der sich eben gerade in kein Genre oder keine Stilrichtung pressen lässt. Ganz bewusst: „nonprofitär und gemeinwohlorientiert“ ist die klare Direktive. Oder wie es im Leitbild heißt: „Als Haus für Gegenwartskultur bildet er das heterogene Feld zeitgenössischer Musik-, Kunst- und Kulturströmungen ab, auf dessen Gelände seine Akteur*innen einen gestaltbaren und geschützten Freiraum finden.“ Neue Formate und Reihen wie etwa die Clubveranstaltungen „Bisous“, „Fever Dream“ und „Spice Club“ haben sich entwickelt. Auch einen Wochenmarkt hat der Z-Bau seit 2023 und einen regelmäßigen Flohmarkt, den „ba|z|ar“. Und 2025
steht das Zehnjährige an!


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Kreativort 2024

Als „Nürnbergs Schmelztiegel für die Kultur der Gegenwart“ ehrt das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie den Z-Bau 2024. Der Staatspreis für bayerische Kreativorte würdigt deren positive Wirkung auf die gesamte Kultur- und Kreativwirtschaft und wichtige Rolle in der Gestaltung der Zukunft Bayerns.


Z-Bau in Zahlen

Der Z-Bau in Zahlen: 115.083 Besucherinnen und Besucher waren im Jahr 2023 Gäste im Z-Bau. So viele wie noch nie! Im Durschnitt finden monatlich 52,5 Events statt, insgesamt sind es 630 Veranstaltungen im Jahr. Der Kulturort hatte 2023 an 282 Tagen geöffnet, und damit an 35 Tagen mehr als 2022. 86 Mitarbeitende machen die Vielzahl an Veranstaltungen möglich.


Der Text erschien im Dezember 2024
in der „Nürnberg-Heute“-Ausgabe Nummer 116.
Text: Markus Jäkel
Fotos: Simeon Johnke, Frank Schuh, Jasmin Riedel (Bayern Innovativ GmbH) und Felicitas Lutz.


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