Herbstliches Panoramabild mit Blick auf die Nürnberger Burg.

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Dani Karavan ist Ehrenbürger der Stadt Nürnberg

Die Stadt hat dem israelischen Künstler Dani Karavan am 21. Oktober 2018 die Ehrenbürgerwürde verliehen. Damit würdigt die Stadt die herausragenden Verdienste des Schöpfers der Straße der Menschenrechte für Nürnberg.

Dani Karavan, Bild © Christine Dierenbach
Der israelische Künstler Dani Karavan vor seinem Kunstwerk, der Straße der Menschenrechte, die er 1993 der Nürnberger Öffentlichkeit übergab.

Seine Themen: Menschenrechte, Freiheit und Unabhängigkeit

Dani Karavan wurde 1930 in Tel Aviv geboren. Der Künstler ist bekannt für seine großformatigen, begehbaren Kunstwerke, die sich oft mit den Themen Menschenrechte, Freiheit und Unabhängigkeit beschäftigen. Im Herbst 2012 wurde zum Beispiel in Berlin sein Mahnmal für die Roma und Sinti eingeweiht, die von Nationalsozialisten ermordet wurden. Karavan verstarb am 29. Mai 2021 im Alter von 90 Jahren in Tel Aviv.

Für Karavan war die Entscheidung, an dem Wettbewerb teilzunehmen, der im Zusammenhang mit dem Erweiterungsbau des Germanischen Nationalmuseums stand, sehr schwer. Ein Kunstwerk in der einstigen Stadt der Reichsparteitage und der Rassegesetze zu schaffen, rührte zutiefst an seiner eigenen Biographie. Karavan hatte einen Teil seiner Familie in der Shoa verloren.

  1. Straße der Menschenrechte

    Das begehbare Kunstwerk "Straße der Menschenrechte" von Dani Karavan vor dem Eingang zum Germanischen Nationalmuseum wurde 1993 fertig gestellt.

    Eingang des Germanischen Nationalmuseums mit Säulenreihe der Straße der Menschenrechte, Bild © Birgit Fuder / Stadt Nürnberg
  2. Rundpfeiler mit Artikeln der UN-Menschenrechtscharta

    Auf jedem der 27 Pfeiler steht die Kurzform eines Artikels. Die Inschrift ist jeweils auf Deutsch und einer anderen Sprache verfasst.

    Säule in der Straße der Menschenrechte mit deutschen und hebräischen Schriftzeichen, Bild © Birgit Fuder / Stadt Nürnberg
  3. Kartäusertor

    Die Eröffnung der Straße der Menschenrechte gilt als Geburtsstunde des Menschenrechtspreises. Im Herbst 2018 feiert das Kunstwerk sein 25. Jubiläum.

    Blick von unten aufs Karthäusertor, dahinter Himmel und Wolken, Bild © Birgit Fuder / Stadt Nürnberg
  4. Friedenstafel

    Alle zwei Jahre findet ein großes Bürgerfest, die Friedenstafel, anlässlich der Verleihung des Menschenrechtspreises statt.

    Ballons steigen bei der Friedenstafel auf., Bild © Stadt Nürnberg

Skulptur mit Botschaft

Unter den vier eingegangenen Wettbewerbsvorschlägen überzeugte sein Konzept auf Anhieb. Die Straße der Menschenrechte ist eine begehbare Installation aus 27 weißen Rundpfeilern von acht Metern Höhe und dem Kartäusertor. Sie verbindet Kornmarkt und Stadtmauer miteinander. Am 24. Oktober 1993 konnte Karavan sein Werk der Öffentlichkeit übergeben.

Die Skulptur trägt eine klare Botschaft: Auf jedem Pfeiler ist ein anderer Menschenrechts-Artikel eingraviert. Damit setzt die Straße der Menschenrechte einen neuen geistigen, politischen und gesellschaftlichen Akzent in Nürnberg – der vormaligen Stadt der nationalsozialistischen Rassegesetze und der Reichsparteitage, aber auch dem Schauplatz des Internationalen Militärtribunals als Keimzelle einer internationalen Strafgerichtsbarkeit.

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Geburtsstunde des Nürnberger Menschenrechtspreises

Bei der Eröffnung der Straße der Menschenrechte versprach der damalige Oberbürgermeister Peter Schönlein, die Stadt werde Karavans Installation als stete Aufforderung begreifen, einen Beitrag zur weltweiten Durchsetzung der Menschenrechte zu leisten. Schönlein kündigte an, einen Preis zu stiften – der Internationale Nürnberger Menschenrechtspreis war geboren. Auch die Preisskulptur, die das neuen Kartäusertor darstellt, ist ein Werk des Künstlers Dani Karavans.

Als leidenschaftliches Jurymitglied unterstütze Karavan den Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreis. Mit seinem großen Engagement war er ein herausragender Botschafter für Nürnberg. Sein immenser Beitrag zum Imagewandel der Stadt machte ihn zu einem würdigen Träger der Ehrenbürgerwürde Nürnbergs.

Verleihung des Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreises, Bild © Christine Dierenbach
Alle zwei Jahre verleiht die Stadt den Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreis. 2015 erhielt ihn Amirul Haque Amin für seinen Kampf für bessere Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie Bangladeschs. Die Preisskulptur, die das Kartäusertor symbolisiert, schuf Dani Karavan.

Rede zur Verleihung der Ehrenbürgerwürde an Dani Karavan

Begrüßungsansprache von Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly beim Festakt zur Verleihung der Ehrenbürgerwürde an Dani Karavan am 21. Oktober 2018 im Historischen Rathaussaal.

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