Im Südwesten Nürnbergs entsteht das neue Stadtquartier „Tiefes Feld“ für etwa 3.900 Einwohner. Neben 2.030 Wohnungen, einem Gymnasium, einer Grundschule und Kindertagesstätten ist ein großer Landschaftspark geplant. Die neue Haltestelle Kleinreuth der U-Bahnlinie U3 verbindet das Quartier mit dem übrigen Stadtgebiet.
Was ist neu?
Die neu entstehenden Straßen und ein neuer Park innerhalb des Geltungsbereichs des Bebauungsplans Nummer 4445a im nördlichen „Tiefen Feld“ werden nach der alten Flurbezeichnung „Tiefes Feld“, den Astronominnen und Astronomen Maria Clara Eimmart, Simon Marius, Johann Georg von Soldner und Johann Heinrich Müller sowie der Muse der Sternenkunde „Urania“ benannt. Dies hat der Verkehrsausschuss des Stadtrats am 14. März 2024 beschlossen. Den Benennungen nach Astronominnen und Astronomen waren Initiativen der Simon Marius Gesellschaft e. V. und der Nürnberger Astronomischen Gesellschaft e. V. vorausgegangen, die die Benennungen anregten
Fakten zum Projekt:
Lage
Das Tiefe Feld liegt am südwestlichen Stadtrand – etwa 4,5 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Im Westen begrenzen die Südwesttangente und der Main-Donau-Kanal das Gebiet, im Osten die Bahnstrecke Nürnberg Rangierbahnhof–Nürnberg Hauptgüterbahnhof. Im Norden liegt der Stadtteil Kleinreuth bei Schweinau. Das Quartier ist in drei Teile unterteilt: das Gebiet „Tiefes Feld Nordwest“ und zwei südlich daran anschließende Gebiete.
Flächen
Das geplante Gebiet ist etwa 68 Hektar groß.
Künftige Nutzung
Das neue Stadtquartier „Tiefes Feld“ soll mit über 2.000 neuen Wohnungen für knapp 4.000 Einwohner den Nürnberger Wohnungsmarkt entlasten. Viele Sport- und Freiflächen, eine Grundschule, ein Gymnasium sowie Kindertagesstätten machen das Quartier vor allem für Familien attraktiv. Das Bildungszentrum liegt mittig im neuen Stadtviertel.
Zum neuen Stadtviertel gehört ein großer Landschaftspark. Hier entstehen nicht nur Spiel- und Grünflächen, sondern auch eine Sportanlage mit einer 400 m Bahn für den Schul- und Vereinssport. Für die Landwirtschaft werden weiterhin Flächen südlich des Parks zur Verfügung stehen.
Das Tiefe Feld ist als autoarmes Stadtviertel geplant. Dazu beitragen sollen neben der guten Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr auch Carsharing-Angebote und eine Stärkung des Fuß- und Radverkehrs. Die U-Bahnlinie U3 verbindet das Quartier mit dem übrigen Stadtgebiet. Die neue U-Bahnhaltestelle Kleinreuth befindet sich im Bereich „Tiefes Feld Nordwest“.
Das Quartier wird eine klimaneutrale Wärmeversorgung erhalten. Zum einen soll ein Nahwärmenetz errichtet und die Potenziale für Photovoltaik und solare Wärmeerzeugung maximal genutzt werden. Zum anderen sollen alle Bauteile der Anlage möglichst nachhaltig gestaltet sein. In Verträgen für den Kauf städtischer Grundstücke werden Nachhaltigkeitsanforderungen eingebaut, die sicherstellen, dass neben den laufenden Verbräuchen auch die Baustoffe und die Bauweisen ressourcenschonend sind.
Träger
Die Flächen gehört zu 25 Prozent der Stadt, zu 75 Prozent sind sie Privateigentum. Die künftigen Entwickler werden die Grundstücke kaufen, um das Gebiet zu bebauen. Die Entwicklung der städtischen Flächen kann die Stadt mitgestalten.
Zeitplan
Ab 2030 könnten die ersten Bewohner das Stadtquartier beziehen. Die U-Bahn-Haltestelle Kleinreuth wird 2026 eröffnet, die Neue Rothenburger Straße voraussichtlich bis 2028 fertiggestellt sein.
Für die Entwicklung des Tiefen Felds als neues Wohnquartier hatte die Stadt bereits 2008 einen städtebaulichen Ideenwettbewerb ausgelobt. Eine Jury empfahl den Entwurf „urban lifecycles“ des Stuttgarter Büros SPF Schönle/Piehler/Finkenberger. Der Stadtplanungsausschuss folgte dieser Empfehlung mit seinem Beschluss vom Juli 2010. Externe Büros überarbeiteten anschließend die städtebauliche Rahmenplanung, die die Grundlage für die jetzigen einzelnen Teilbebauungspläne bilden.
Der Stadtplanungsausschuss hat im Juli 2023 die Anordnung von Baugeboten für möglichst alle Baugrundstücke im Plangebiet beschlossen. Damit soll sichergestellt werden, dass die Bebauung des Tiefes Felds zeitnah realisiert wird. Zur Aktivierung von Bauflächen stehen Kommunen mehrere Optionen offen. Das im Tiefen Feld angewandte Instrument ist das Baugebot. Die Stadt hat dieses Verfahren schon für einzelne Grundstücke angewandt, nun soll erstmals ein komplettes Baugebiet mit Baugeboten geregelt werden. Nötig wird dies, weil im Tiefen Feld eine Vielzahl von Eigentümern mit völlig unterschiedlichen Bauabsichten bestehen. Bei der Anordnung von Baugeboten müssen Eigentümer bau- und planungsrechtlich nutzbare Baugrundstücke innerhalb eines zumutbaren Zeitraums bebauen oder die Grundstücke an Bauwillige verkaufen.
Bürgerbeteiligung
2014 und 2015 informierte die Stadt die Öffentlichkeit mit Infoveranstaltungen vor Ort. Im Anschluss daran konnten Bürger Stellungnahmen dazu im Stadtplanungsamt abgeben. 2022 konnten Bürger im Rahmen der öffentliche Auslegung der Bauleitplanung in Stadtplanungsamt erneut Stellung beziehen. Im Verlauf der weiteren Umsetzung wird die Stadt Möglichkeiten für erneute Bürgerbeteiligungen schaffen.
Pressemitteilungen
Hier finden Sie eine chronologische Übersicht der von der Stadt Nürnberg veröffentlichten Pressemitteilungen zum Thema Tiefes Feld.
Für die Entwicklung des Tiefen Felds als neues Wohnquartier hatte die Stadt 2008 einen städtebaulichen Ideenwettbewerb ausgelobt. Zwei Jahre später wurden die vorgelegten Entwürfe der beiden Preisträger in einem Workshop überarbeitet und verbessert. Die Jury empfahl anschließend den Entwurf „urban lifecycles“ des Stuttgarter Büros SPF Schönle/Piehler/Finkenberger.
Der Stadtplanungsausschuss folgte dieser Empfehlung mit seinem Beschluss vom Juli 2010. Externe Büros überarbeiteten anschließend die städtebauliche Rahmenplanung, die die Grundlage für die einzelnen Teilbebauungspläne bilden. Aus dem großen Bebauungsplan Nr. 4445 „Tiefes Feld“ wurde der Bebauungsplan Nr. 4445a „Tiefes Feld Nordwest“ mit dem Ziel, frühzeitig Baurecht zu schaffen, herausgelöst.
So könnte es aussehen: Modellbild des neuen Stadtquartiers Tiefes Feld.
Weitere Projekte
Stadtentwicklungsprojekte ziehen manchmal große Veränderungen im Stadtbild nach sich und werden in der Öffentlichkeit rege diskutiert. Ausgewählte Projekte stellen wir Ihnen auf unserer Seite „Stadtentwicklung“ in loser Folge vor.
