Herbstliches Panoramabild mit Blick auf die Nürnberger Burg.

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Neues Stadtquartier Wetzendorf

Visualisierung des Stadtquartiers Wetzendorf., Bild © Schellenberg+Bäumler Architekte

In Wetzendorf im Nordwesten Nürnbergs entsteht für etwa 2.800 Einwohner ein neues Stadtquartier. Das heute vorwiegend landwirtschaftlich genutzte Areal wird in zwei Teilabschnitten entwickelt. Es soll ein Ort entstehen, an dem es sich gut leben und arbeiten lässt – und das möglichst nachhaltig. Dafür werden kurze Wege, eine große Grünanlage, Nahversorgung und eine neue Kita sorgen.

Fakten zum Projekt:

Das Areal liegt am nordwestlichen Stadtrand südlich der Schleswiger Straße und nördlich der Parlerstraße am Wetzendorfer Landgraben. Durch die Haltestellen der Buslinien 37 und 47 ist das Areal an das Stadtzentrum angeschlossen. Mit der Verlängerung der U-Bahnlinie U3 zum Nordwestring und der Straßenbahnlinie 4 bis „Am Wegfeld“ ist der Stadtteil Wetzendorf zusätzlich gut angeschlossen.

Das Planungsgebiet ist insgesamt 31 Hektar groß. Etwa ein Drittel der Gesamtfläche wird in den „Wetzendorfer Park“ und seine Grünzüge umgestaltet. Der Teilabschnitt A ist 22,3 Hektar groß und und enthält 9,5 Hektar Park. Der Teilabschnitt B umfasst eine Fläche von 8,5 Hektar, wovon ca. 1,3 Hektar zum neuen Wetzendorfer Park gehören.

Das Quartier umfasst rund 1.500 neue Wohneinheiten für etwa 2.800 Einwohner. Rund um einen zentralen Platz entstehen ein Kinder- und Jugendhaus, Einrichtungen der Nahversorgung und Dienstleistungen sowie eine Kindertagesstätte. Die zentrale Lage sorgt für kurze Wege und eine gute Infrastruktur. In der Nähe befindet sich auch die neue Grundschule an der Forchheimer Straße. Der neue „Wetzendorfer Park“ dient einerseits der Naherholung der Quartiersbewohner und ist andererseits Teil eines integrierten Freiraumkonzepts für den Nordwesten der Stadt.

Im ersten Abschnitt des Bebauungsplans Nr. 4641A „Wetzendorf-Parlerstraße“ ist zwischen dem alten Ortskern Wetzendorfs und dem Gebiet westlich der Erlanger Straße ein Quartier mit rund 1.100 Wohnungen für etwa 2.300 Menschen geplant. Die neuen Wohnungen entstehen überwiegend im Geschosswohnungsbau, ein Teil davon als geförderter Wohnungsbau. Das Quartier wird überwiegend autofrei sein. Abwechslungsreiche Grün- und Freiflächen sowie ein innovatives Entwässerungskonzept sind weitere Bausteine einer nachhaltigen Quartiersentwicklung.

Der zweite Abschnitt (Bebauungsplan Nr. 4641 B „Wetzendorf – Schleswiger Straße“) wird seit dem Beschluss des Stadtplanungsausschusses im Dezember 2024 eigenständig fortgeführt. Auf dem Teilbereich südlich der Schleswiger Straße und nordöstlich des Wetzendorfer Landgrabens sollen rund 370 Wohneinheiten, darunter 40 Prozent geförderter Wohnraum, sowie eine Kindertagesstätte entstehen. Die Bebauung erfolgt mit abgestuften Geschosszahlen: von fünfgeschossigen Wohnbauten entlang der Schleswiger Straße bis hin zu Reihenhäusern im Süden. Aufgrund des hohen Grundwasserstands sind spezielle Lösungen erforderlich, wie die Nutzung von Quartiersparkhäusern statt Tiefgaragen. Gleichzeitig wird auf eine autoarme Quartiersgestaltung gesetzt.

Die Flächen gehören zu 40 Prozent der Stadt, zu 60 Prozent sind sie Privateigentum. Ein Teil der Grundstücke ist im Besitz von Projektentwicklern und Bauträgern. Es ist vorgesehen, Möglichkeiten für innovative Wohnformen, zum Beispiel generationenübergreifendes Wohnen, zu schaffen. Dies setzt städtisches Eigentum der Flächen voraus. Beim Umlegungsverfahren ist zu prüfen, wie viele Flächen der Stadt zugeteilt werden können, um diese Planungsziele umzusetzen.

Die Höhe der Gesamtkosten ist nicht bekannt. Für die Planung des „Wetzendorfer Parks“ stehen städtische Gelder aus dem Masterplan Freiraum zur Verfügung.

Der Bebauungsplan Nr. 4641 A "Wetzendorf-Parlerstraße" wurde im Dezember 2022 aus dem Gesamtbebauungsplan herausgelöst, gebilligt und im März 2023 öffentlich ausgelegt. Aufgrund der Stellungnahmen mussten einige Gutachten vertieft werden. Der Plan wurde im Juli 2024 erneut vorgelegt und im Dezember 2024 vom Stadtplanungsausschuss beschlossen. Mit dessen Rechtsverbindlichkeit können die Grundstücke neu geordnet und das Areal nördlich der Parlerstraße erschlossen und bebaut werden.

Im Dezember 2024 wurde der Bebauungsplan Nr. 4641 B „Wetzendorf – Schleswiger Straße“ herausgelöst und der Rahmenplan für das Quartier vorgestellt. Einzelne Teilgebiete nordwestlich des Wetzendorfer Landgrabens wurden aus der Planung genommen. Die Bebauung des Gebiets südlich der Schleswiger Straße und nordöstlich des Wetzendorfer Landgrabens wird hingegen mit dem Ziel fortgeführt, dort weitere rund 370 Wohneinheiten – darunter 40 Prozent geförderter Wohnraum – sowie eine Kindertagesstätte zu errichten.

Erste Grabungen auf dem Baufeld sind abgeschlossen. Archäologen haben Spuren einer Siedlung aus der Zeit zwischen 1300 und 700 v. Chr. gefunden. Das historische Erbe wurde ausgegraben. Nun können die Grundstücke erschlossen werden, der Bau kann erst danach beginnen. Damit ist nicht vor 2029 mit dem Bau zu rechnen.

Im Rahmen des Verfahrens zur amtlichen Festsetzung des Überschwemmungsgebiets „Wetzendorfer Landgraben” liegen vom 10. September bis 9. Oktober 2025 die Unterlagen im Umweltamt, Bauhof 2, aus. Bürgerinnen und Bürger haben die Möglichkeit, sich anhand der Unterlagen über den Umfang und die Auswirkungen der Festsetzung zu informieren. Jede Person, deren Belange durch die amtliche Festsetzung berührt werden, kann bis zum 23. Oktober 2025 Einwendungen erheben.

Im Frühjahr 2018 lagen die Pläne zur Einsichtnahme im Büro des Stadtplanungsamts aus. Im März 2023 fand die öffentliche Auslegung statt und bot die Möglichkeit, zur Planung Stellung zu nehmen. Vom 8. August bis 9. September 2024 fand die zweite öffentliche Auslegung statt. Am 14. Juli 2025 konnten sich Bürgerinnen und Bürger bei einer Informationsveranstaltung einbringen und Anregungen und Wünsche für die Neugestaltung des Parks formulieren.

Hier finden Sie eine chronologische Übersicht der von der Stadt Nürnberg veröffentlichten Pressemitteilungen zum neuen Stadtquartier in Wetzendorf.

Auch Stadtrat und Ausschüsse beschäftigen sich mit dem neuen Stadtquartier in Wetzendorf. Hier eine chronologische Übersicht der Sitzungen:

Ende 2015 wurde das „Strukturkonzept Wetzendorf“ und die Einleitung des Bebauungsplans Nr. 4641 im Stadtplanungsausschuss beschlossen. Das Strukturkonzept wurde durch das Büro Schellenberg + Bäumler Architekten GmbH aus Dresden stadträumlich überarbeitet und zu einem Rahmenplan weiterentwickelt. Da schon vor der Planung des neuen Quartiers historisch wertvolle Scherben gefunden wurden, wurden Ende 2017 Sondergrabungen durchgeführt, die Bodendenkmäler bestätigten.

Wetzendorfer Park

Visualisierung des neuen Stadtquartiers in Wetzendorfs aus Fußgängerperspektive., Bild © Schellenberg + Bäumler Architekten GmbH, Dresden

Der Wetzendorfer Park wird wichtige Aufgaben im Sinne einer nachhaltigen und klimagerechten Stadtentwicklung erfüllen, die über die reine Quartiersentwicklung hinausgehen. Der Umgang mit wertvollem Grund und Boden ist dabei zukunftsweisend: Der Park soll mehreren Anforderungen – Hochwasserschutz, Sport-, Spiel- und Freizeitnutzung sowie ökologischen Mehrwert und Ruheraum – gleichzeitig gerecht werden. Geplant ist ein attraktives Wegenetz, das zum Spazierengehen und Radfahren einlädt. Ziel ist es, in der wachsenden Stadt den zunehmenden Druck auf die öffentlichen Grünflächen durch neue Parkanlagen zu mindern. Der Park ist damit ein wichtiger Baustein an der von Ost nach West verlaufenden Freiraumverbindung zwischen Marienbergpark und Pegnitztal.

Die Gewässer im neuen Park werden hinsichtlich der Aspekte Hochwasserschutz, Ökologie und Freizeitgestaltung aufgewertet. Der neue Park wird Rückhalteräume für Regenwasser enthalten. Die auf dem Areal verlaufenden Gewässer Wetzendorfer Landgraben und Seegraben werden, unter Erhalt der bestehenden Biotope, naturnah umgebaut und zusammengelegt. Die Niedrigwasserführung für das neue Gewässer wird aufgewertet. Mit einer naturnahen Gestaltung von Ufer, Sohle und Saum entsteht ein ökologisch aufgewerteter Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten. Für Anwohner und Spaziergänger werden Naturerlebnismöglichkeiten am Gewässer geschaffen.

Regenwassermanagement

Grundlagen für das Wassermanagement im neuen Quartier sind die Konzepte der Schwammstadt und der blau-grünen Infrastruktur. Flächen für Grünanalagen und Wasserbereiche werden so miteinander kombiniert, dass Regenwasser dort gehalten und genutzt werden kann, wo es fällt. Entwässerungsmulden, Retentionsflächen und Baumrigolen werden Regenwasser an der Oberfläche reduzieren, in Speichern zurückhalten und gedrosselt ableiten. Baumrigolen werden erstmals in Nürnberg großflächig eingesetzt. Baumrigolen sind unterirdische Auffangbecken für Regenwasser, die sich unterhalb eines Baumstandorts befinden. Damit wird nicht nur der jeweilige Baum optimal mit Wasser versorgt, die Baumrigolen entlasten darüber hinaus bei Starkregen das Kanalsystem und sorgen bei Hitze mit dem verdunstenden Wasser für Kühlung.

Weitere Projekte

Stadtentwicklungsprojekte ziehen manchmal große Veränderungen im Stadtbild nach sich und werden in der Öffentlichkeit rege diskutiert. Ausgewählte Projekte stellen wir Ihnen auf unserer Seite „Stadtentwicklung“ in loser Folge vor.

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Weitere Informationen:

Aktualisiert am 11.09.2025, 12:08 Uhr