Im Münchner Veranstaltungsort Villa Flora fand die feierliche Abschlussveranstaltung zum Schulversuch InnoLab-N im Rahmen der Wirkstatt Nachhaltigkeit statt. Es kamen Vertreter aus Schule, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zusammen, um gemeinsam auf die Entwicklungen und Erfahrungen aus dem Schulversuch zurückzublicken.
Für einen kreativen Auftakt sorgten die Moderatoren eines Improtheaters, die mit einem humorvollen Warm-up die Gäste auf das abwechslungsreiche Programm einstimmten. Nach der offiziellen Begrüßung folgte ein Gespräch mit der Bayerischen Staatsministerin für Unterricht und Kultus Frau Anna Stolz, der Vertreterin der Stiftung Bildungspakt Bayern Frau Stubenrauch-Böhme, sowie Herrn Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V.
Im Interview wurden Ziele, Herausforderungen und Gelingensbedingungen des Schulversuchs Wirkstatt Nachhaltigkeit diskutiert. Ihre Anwesenheit unterstrich die politische Bedeutung des Projekts und die Wertschätzung gegenüber dem Engagement der beteiligten Schulen.
Mittelpunkt der Veranstaltung waren Einblicke in konkrete Schulprojekte. Der Beitrag unserer Wirtschaftsschule im Rahmen von InnoLab-N sorgte für besondere Aufmerksamkeit. Projektlehrerin Frau Hühnlein und Schulleiter Herr Marko präsentierten eine Kooperation mit dem Pflegezentrum Sebastianspital des NürnbergStift, bei der Schülerinnen und Schüler über Wochen und Monate hinweg den Kontakt zu älteren Menschen suchten, gemeinsame Aktivitäten planten und sich mit Themen wie Alter, Krankheit und Fürsorge auseinandersetzten. Sie betonte, dass gerade die Fremdheit und der Perspektivwechsel den pädagogischen Reiz des Projekts ausmachten. Die bewusste Auseinandersetzung mit Alter und Pflege habe bei den Schülern nachhaltige soziale Lernprozesse angestoßen.
Schulleiter Herr Marko wurde gefragt, worauf er im Rahmen des Projekts besonders stolz sei – nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass die Schule für das Vorhaben mit dem Wirtschaftsschulpreis ausgezeichnet wurde. Er hob das hohe Maß an Eigenverantwortung, Sozialkompetenz und Engagement hervor, das die Jugendlichen im Verlauf des Projekts zeigten. Die Schüler hätten Mut bewiesen, sich auf Neues einzulassen, und Verantwortung übernommen – über den schulischen Rahmen hinaus.
Im weiteren Verlauf der Veranstaltung diskutierten Frau Hühnlein und Herr Marko gemeinsam mit Herrn Dr. Rehli (Schulleiter der Georg-Hipp-Realschule Pfaffenhofen a. d. Ilm) und Herrn Scharrer (Schulleiter der Mittelschule Weißenburg) eine offene Frage, die an die gesamte Runde gerichtet war: Was macht aus Sicht der Beteiligten den größten Mehrwert einer Öffnung nach außen für Schulen aus? Und wo liegen Stolpersteine bei außerschulischen Kooperationen? Die Gesprächsteilnehmenden waren sich einig, dass solche Kooperationen eine große Chance für schulisches Lernen darstellen – sei es durch lebensnahe Erfahrungen, gesteigerte Motivation oder den Erwerb von Schlüsselkompetenzen. Entscheidende Faktoren für das Gelingen seien eine offene Kommunikation, gegenseitiges Vertrauen und ein klarer gemeinsamer Bildungsauftrag.
Die Abschlussveranstaltung des InnoLab-N zeigte eindrucksvoll, wie vielfältig und wirkungsvoll Schule sich nach außen öffnen kann – und wie aus außerschulischen Lernorten echte Bildungsräume werden. Das Modellprojekt der Wirtschaftsschule Nürnberg hat dies eindrucksvoll bewiesen – mit nachhaltiger Wirkung und weit über die Stadtgrenzen hinaus.
Theresa Hühnlein, StRin


